La quinta stagione

23.01.2014 21:39

Nicht Winter nicht Frühjahr sondern Fasching

Von Monaco soll es ans Meer gehen - nicht ohne meine Masken! (12. bis 16. Februar 2014)

In der 5. Jahreszeit sollte es "über" die Alpen nach Triest gehen. Vor der K.u.K.-Kullisse am MM war ein spontanes Maskenteater geplant. Mit von der Partie waren 3 selbstgemachte Larven die ich sowieso loswerden wollte (Staubfänger) eine Afrikamaske aus Holz und über 100 Fotos aus Afrika (sozusagen als Glasperlenersatz für die Indigenen - speziell für die aus dem berüchtigten Gailtal) so gerüstet ging es voller Vorfreude um 4 h morgens los.

1.Tag 110 km
Mü-Ost, Moosach, Rott am Inn, Inntalradweg, Kufstein, Söll; Wetter trocken, teils sonnig teils nebelig, Morgens teilweise glatt, die Mineralbetondecken der Radwege tauten aber Mittags auf und waren dann ein wahrer Bremser. Übernachtet habe ich im Sojerhof bei Familie Ortner in Stockach bei Söll (BB 28,-- sehr nett und interessiert)

2. Tag 76 km

Über St. Johann und Saalfelden ging es nach Zell am See. Zwischen St. J und SF lieg der mit 963m der eher unscheinbar anmutenden Grießenpass - aber Vorsicht! Er zieht sich hin wie Grießbrei der aufgegessen werden will. Die Abfahrt geht dann umso lockerer im schön geschwungenen Surf des tollen Radweges dort. Das Wetter war sonnig bis hochneblig. Die Temperaturen waren überwiegend im positiven Bereich zu finden.
Übernachtet habe ich in der Jugendherberge Zell am See (Einzelzimmer mit Dusche WC, Halbpension 46,--)
Die Küche ist hervorragend und man kann schamlos nachfassen.

3. Tag 88 km
Vom Salzachtal ging es ins Gasteiner Tal über die Tauernrampe und den Böcksteintunnel (5,00€ incl. 10% USt) unter dem Alpenhauptkamm hindurch rüber ins Mölltal nach Möllbrücke. Kaiserwetter mit praller Wintersonne. Südlich des Alpenhauptkammes gab es kürzlich eine Schneekatastrophe- es lagen immer noch 1 bis 2 m Schnee die Straßen aber waren freigefräßt und überwiegend trocken. Positive Frühlingstemperaturen liesen die Tour trotz des heftigen Anstieges nach Bad Gastein zum Wintertraum werden.
Übernachtet habe ich bei Familie Graning (sehr nett und mitfühlend BB 25,--) im Gasthof Hintner in Möllbrücke.

4. Tag 79 km
Im Gespräch mit der Wirtin - Frau Graning - war schnell klar, daß ab jetzt nicht mehr mit einer freien Routenwahl zu rechnen ist. Schneebruch und Lawinen haben viele Übergänge dauerhaft unpassierbar gemacht. "Vielleicht kummst no übern Greuzberg ins Gailtal Bua..?"
So richtig festlegen will sich da unten keiner mehr. Sind alles wetter- und windgegerbte Charaktere die nach dem Motto leben : "daß muß jeder für sich selber wissen ob er den Berg untergriagt oder ned..". Also dann übern Kreuzbergsattel (1074m 15%)rüber Richtung Gailtal. Von wegen Sattel hier mußte ich auch mal den ein oder anderen Meter diesen verlassen und Schieben. Das Wetter war super traumhaft schön und auch die Temperaturen wahren angenehm. Die Ankunft in Nötsch im Gailtal war ja dann genau nach meinen Geschmack.
Nach dem Außtausch gegenseitiger Symphatiekundtuungen in der dortigen Bahnhofsgastätte und dem ortsüblichen Umtrunk ging es schnell philosophisch weiter: "Woast Bua manche Leid mögn hald die Rosen so gern - die leben im Rosendahl- und mia - mia lebn hald doo..."
Untergebracht wurde ich von den Nötschern im super noblen "Gasthof zur Post" in Feistritz an der Gail (BB 50,-- "Freundschaftspreis")

5. Tag 58 km Wetterumsturz Ende Gelände

Schon am Morgen starke Bewölkung und Nieselregen, der Kellner nuschelt etwas von "soo schlecht ist das Wetter nun auch wieder ned bei uns ?". Es hilft nix, ich muß es einfach ausprobieren. Schon nach kurzer Fahrt -  an der Italienischen Grenze setzt fieser Dauerregen ein. "Regenklamotten" an und weiter. Am Einstieg zum Predilpass ist klar, dieser ist geschlossen ebenso wie alle anderen in der Gegend. Weiterfahrt durch das verregnete Italien über Udine in das ebenso verregnete Triest mit meinen bis dahin aufgeweichten Masken incl. drohenden Nierenbeckenausfall haut di a ned firi... Also entscheide ich über Kranjska Gora SLO so schnell wie möglich den nächsten Bahnhof in Jesenice zu errichen. Von meinen 3 Pappmasken habe ich mich kurz in einem Bushäuschen verabschiedet nach einem Hinterradplatten 10 km vor dem Bahnhof wurde ich mental nochmal geprüft bevor es dann mit nassen Klamotten in der kalten Bahnhofshalle ans Zerlegen und Verfolien meines Rades ging (Rekordzeit ca. 40 min). Zurück auf Anfang für 78,80 €!